Die Inklusionslüge
von Uwe Becker
»Das Projekt Inklusion ist massiv unterfinanziert und gedanklich nicht ausgereift«, sagte der Sozialethiker [Uwe Becker] dem Evangelischen Pressedienst (epd) in Düsseldorf. Er wirft der Politik einen »verkürzten Inklusionsbegriff« vor. In der gegenwärtigen Debatte sei damit die Integration von Menschen mit Behinderungen in das Regelschulsystem oder den allgemeinen Arbeitsmarkt gemeint. Inklusion kann nach Beckers Auffassung jedoch weder im leistungszentrierten dreigliedrigen Schulsystem noch in einem konkurrenzorientierten Arbeitsmarkt wirklich funktionieren. Es gehe nicht um eine Einbindung in bestehende Systeme, sondern um eine Veränderung der Systeme. »Wenn wir uns von behinderten Menschen sagen lassen, was sich in der Gesellschaft ändern muss, wird das allen zugutekommen«
Quelle: Unsere Kirche, 5/2015