Das ist eine meiner Katzen.
Ihr kennt sie schon aus dem Ermunterungstext ‚Bestandsaufnahme‘ vom Anfang des Jahres:
Neulich musste ich mit ihr zur Tierärztin.
Die übliche, jährliche Untersuchung mit Impfung und Entwurmung.
Beides Dinge, die sie hasst.
Aber das hatte ich an diesem Tag leider nicht bedacht.
Deshalb stellte ich kurz vor Aufbruch auch völlig arglos ihre Katzenbox in unseren Hausflur.
Sie kam erst neugierig an, steckte dann zögernd ihren Kopf in die Box, schnupperte kurz und drehte schließlich abrupt um.
Als ich sie eine Minute später in die Box setzen wollte, war sie unauffindbar!
Sie ist nämlich eine wahre Meisterin im Verstecken.
Ich kam unter Zeitdruck: ‚Kurz überlegen: Wo kann sie sein?
Nach Draußen kann sie nicht, die Katzenklappe ist versperrt.
Also Drinnen! In den Regalen hinter den Büchern vielleicht?
Dort versteckt sie sich sonst gerne‘.
Ich suchte alle Regale ab.
Sie war nicht zu finden.
Die Uhr tickte unbarmherzig.
Aus meinem Zeitdruck wurde Zeitstress.
‚Noch mal überlegen! Im hinteren Kellerraum vielleicht? Unter den Regalen?‘
Auch nicht!
‚Im vorderen Kellerraum unter den Regalen?‘
Ebenso Fehlanzeige!
Ich wollte den Kellerraum schon wieder verlassen, da fiel mir ein:
Ruf‘ sie doch einfach!‘
„Flocke! Flocke?“
Ich hörte ein leises Rascheln. Wo kam das her?
Ich rief noch mal: „Flocke, wo steckst du? Komm‘ mal her…“
Wieder das leise Rascheln.
Jetzt konnte ich es orten.
Es kam vom Regal an der hinteren Wand und dort hinter den Umzugskisten hervor.
Ich ging zum Regal und rief noch mal: „Flocke, komm …“
Ein erneutes Rascheln, und dann kam tatsächlich sie hinter einer der vielen Umzugskisten hervor.
Und was machte ich?
Etwas, das sie wohl am aller wenigsten erwartet hatte:
Ich griff sie einfach beherzt, trug sie mit festem Griff nach oben, setzte sie in ihre Transportbox und fuhr mit ihr zur Tierärztin.
Ich glaube, sie hat es mir verziehen …
Eins ist für mich aber völlig klar:
Ohne meine gut eingestellten Hörgeräte hätte ich sie niemals gefunden!
Beate Gärtner, Schwerhörigenseelsorgerin