Letzte Woche musste ich ins MRT. Also: In die Magnetresonanztomographie.
Das Wort sagte es bereits: dieses Untersuchungsgerät hat etwas mit Magneten zu tun.
Es verträgt also kein Metall.
Weder Schmuck noch Brillen noch Hörgeräte.
Das bedeutet: Ich muss meine Hörgeräte rausnehmen.
Dann aber höre ich nichts mehr.
Was also tun?
Das Ganze freundlich, offensiv thematisieren!
Als die medizinisch-technische Assistentin mich in die Umkleidekabine rief, fragte ich sie deshalb, noch bevor sie selbst etwas sagen konnte:
„Sie begleiten mich jetzt? Dann gibt es etwas zu beachten“.
Sie bejahte meine Frage, und ich erklärte ihr, dass ich nahezu taub sei und deshalb nicht mit ihr kommunizieren könne, wenn ich meine Hörgeräte nicht in den Ohren hätte.
Sie reagierte sehr freundlich:
„Dann lassen Sie Ihre Hörgeräte erst einmal in den Ohren und legen nur Brille und Schmuck ab und ziehen sich bis auf die Unterwäsche aus“.
Genau das tat ich. Als ich so weit war, erklärte sie mir den genauen Ablauf der Untersuchung, sagte dann, das sei es, und wenn ich keine Fragen mehr hätte, dann könne ich jetzt die Hörgeräte raus nehmen.
Auch das tat ich.
Die medizinisch-technische Assistentin geleitet mich zum MRT, zeigte mir durch Gesten, wie ich mich hinlegen solle, und los ging es.
Zum Glück nur 15 Minuten, die ich damit überstand, das ich langsam – im Takt meiner Atmung – zählte.
Ich kam bis knapp 400, als die Röhre mich wieder ausspuckte, und die medizinisch-technische Assistentin mir wiederum durch Gesten zu verstehen gab, dass ich aufstehen und in die Umkleidekabine zurückgehen könne.
Dort stellt sie sich direkt vor mich und zeigte mit beiden Händen auf ihre Ohren.
Das war nicht nur ausgesprochen witzig, sondern auch das eindeutige Zeichen für mich, dass ich meine Hörgeräte nun wieder in die Ohren machen könne.
Ich tat es mit der Bemerkung, dass die sich erst wieder hochladen müssten, und es deshalb einige Zeit dauere, bis ich ‚online‘ sei.
Sie wartete geduldig.
Dann war ich wieder ‚online, und sie erklärte mir noch kurz, wie es nun weitergehe.
Dann verabschiedet sie sich von mir, und verschloss die Umkleidekabine von der anderen Seite.
Während ich mich anzog, dachte ich sofort: Darüber musst du einen Ermunterungstext schreiben!
Und dann dachte ich:
Schade, dass ich sie nicht gefragt habe, wie sie heißt.
Und schade auch, dass ich sie nicht um ein Foto gebeten habe. Aber beides kam mir in dem Moment unpassend vor, und dann war die Tür auch schon verschlossen.
Deshalb machte ich dann wenigstens noch schnell ein Foto vom Hinweisschild der Radiologie:

Mein letzter Gedanke, als ich die Treppe runter ging, war:
Ich hätte eigentlich auch mal ‚Danke‘ sagen können.
Danke für das zugewandte Mitmachen!
Da kommt mir eine Idee: Ich schicke diesen Ermunterungstext einfach nicht nur an euch, sondern auch an die Radiologie.
In der Hoffnung, die medizinisch-technische Assistentin bekommt ihn.
Danke!
Beate Gärtner, Schwerhörigenseelsorgerin
Und wer gerne Ermunterungsbilder mit weniger Text sehen will, der schaue einfach auf Instagram unter hoerpastoringaertner nach und folge mir dort.