Wenn ihr öfters in die Kneipe oder in Cafés geht, dann kennt ihr sie sicherlich: die Kaffeevollautomaten.
Man braucht nur einen ihrer vielen Knöpfe zu drücken, und sie zaubern einem die wunderbarsten Heißgetränke: Café Crema, Espresso, Cappuccino, Latte Macchiato…
Genau deshalb stehen sie inzwischen auch in vielen Privathaushalten.
Wie zum Beispiel bei uns in der Küche:
Aber sie machen Lärm. Sogar richtig viel Lärm. Besonders schlimm ist es bei Latte Macchiato:
Alles beginnt mit einem Gluckern: der Kaffeeautomat wird durchgespült.
Dann werden die Kaffeebohnen mit einem kreischendem Geräusch in der Mühle gemahlen.
Danach klackert es wiederholt, weil die Heizspiralen erhitzt werden.
Dann wird schlürfend die Milch eingesogen und zischt ohrenbetäubend laut in den Becher.
Dazu gesellt sich ein kleines Gluckern, wenn sie den Boden erreicht, gefolgt von einem lauten Spretzeln, wenn sie durchgelaufen ist.
Mit einem ähnlich lauten Spretzeln, jetzt gemischt mit Klackern, geht es weiter, wenn der Kaffeeautomat den nächsten Vorgang einläutet: nämlich die Ausgabe des Espressokaffees.
Ist der in der Tasse und in der aufgeschäumten Milch gelandet, schließt der Kaffeeautomat den gesamten Vorgang mit einem quietschenden Geräusch ab.
Ich mag alles, was der Kaffeeautomat mir an Heißgetränken produziert!

 

Aber: Ich hasse diese lauten Geräusche!
Warum?
Weil meine Hörgeräte bei ihnen keine Chance haben!
Und auch nicht mein externes Mikrophon.
Und leider noch nicht einmal mein Roger!
Diese Geräusche sind einfach zu laut und zu übertönend, als dass ich als Hörgeschädigte daneben noch irgendetwas anderes verstehen könnte!
Wenn dann in einem solchen Kaffeevollautomat nacheinander gleich mehrere dieser köstlichen Getränke hergestellt werden, dann gilt mein Nichts-Verstehen-Können natürlich für den gesamten Herstellungsprozess!
Was ist da zu tun?
Ganz einfach
Ich sage, dass ich nichts verstehe, und ich bitte solange um eine Gesprächspause, bis alle Cappuccinos und Latte Macchiatos hergestellt sind.
Ihr könnt mir glaube: das klappt!
Sogar in so einer heiklen Situation wie einem Trauergespräch.
Da habe ich nämlich erst neulich genau das freundlich gesagt. Und dann haben wir die dann entstehenden Gesprächspause einfach alle abgewartet.
Ich habe dabei sogar den ersten Latte Macchiato gekriegt. Und ihn bei Warten auf die anderen schon mal getrunken 😊.

Beate Gärtner, Schwerhörigenseelsorgerin

P.S.: Wenn ihr euch anhören wollt, wie mein Kaffeevollautomat beim Herstellen von Latte Macchiato klingt: auf Instagram unter hoerpastoringaertner gibt es dazu eine Video.