Heute bekommt ihr wieder einmal eine Geschichte, die mir geschenkt wurde.
Danke an die Klientin für die wunderbare Inspiration!
„Es gibt so viel Schönes!“ sagt diese Klientin im Gespräch mit mir.
Und dann erzählt sie mir von „ihrer“ Schnecke.
Die Klientin hat nämlich einen Balkon.
Der ist ihr kleines Paradies, und sie hegt und pflegt ihn.
Dort gibt es Basilikum und Gurken und Salat und Weintrauben und Geranien und vieles mehr.
Und es gibt dort seit zwei Jahren auch eine kleine Schnecke:

Die „schneckt“ im Sommer von einem Gewächs zum nächsten, probiert mal hier und mal da und
lässt einiges auch links liegen.
Weintrauben etwa verschmäht sie.
Kaum zu glauben, oder?
Dafür mag sie Gurken um so lieber.
Und auch der Basilikum hat es ihr angetan.
Diese Schnecke ist überaus umsichtig, wenn sie an den einzelnen Gewächsen knabbert.
Die Gurken etwa höhlt sie in der Mitte auf eine sehr ansprechende Art und Weise aus, und am Basilikum knabbert sie mit großem ästhetischem Empfinden.
Ebenso umsichtig geht die Klientin mit „ihrer“ Schnecke um.
Sie gibt genau Obacht, wo sie hin tritt, wenn sie auf ihren Balkon geht.
Sie will nämlich keineswegs auf die Schnecke treten.
Weil die für sie ein lieb gewordener Gast ist.
Im letzten Herbst war die Schnecke mit einem Mal verschwunden.
Offensichtlich hatte sie sich irgendwo eingegraben, um dort zu überwintern.
Hoffentlich nicht in den Blumenkästen für die Geranien?!
Denn die sollten ja noch aus der Erde genommen und in den Keller gebracht werden.
Und wenn doch?
Also vorsichtig, vorsichtig die Blumen aus den Kästen nehmen!
Das war offensichtlich erfolgreich.
Denn in diesem Frühjahr war die Schnecke wieder da und „schneckte“ sich erneut den ganzen Sommer über durch das Pflanzenparadies auf dem Balkon.
Der Klientin.
Jetzt, zum Herbst, ist sie wieder verschwunden, und erneut gilt es Obacht zu geben beim Ausgraben
der Geranien.
„Es gibt so viel Schönes!“ sagt die Klientin im Gespräch.
Und dem kann ich nur zustimmen.
Aber jetzt seid ihr dran.
Mit einer kleinen Transferleistung:
Nämlich das oben Geschriebene mal auf eure Schnecken hinter euren Ohren zu übertragen.
Viel Spaß dabei!

Beate Gärtner, Schwerhörigenseelsorgerin