Gehört Auracast die Zukunft?

Auracast ist eine neue Bluetooth-Technologie, die es erlaubt, eine Art von
Bluetooth-Rundfunk (Broadcast) zu machen, den jeder Mensch hören
kann, der ein dazu technisch geeignetes Gerät wie Auracast-Lautsprecher,
Kopfhörer oder auch Hörgerät bzw. Cochlea-Implantat besitzt und bedie-
nen kann. Mit dem bisherigen Bluetooth ist kein Rundfunk möglich. Blue-
tooth hat den Vorteil, dass es weit verbreitet ist und es die meisten mobi-
len Geräte verbaut haben. Es ist das Kalkül, dass ältere nicht Auracast-fä-
hige Geräte wie Smartphones, Tablets, Notebooks und Kopfhörer schnell
durch neue Auracast-fähige Geräte ersetzt werden. Dazu werden auch
Hörsysteme gezählt, die bisher nach 6 Jahren – in Zukunft meist erst nach
9 Jahren – ausgetauscht werden können, aber oft erst nach 10-15 Jahren
tatsächlich ausgetauscht werden.
Dieses Auracast wird derzeit lautstark mit einem großen Enthusiasmus
propagiert. Mit dieser Technik könnte die Stummschaltung der Welt
aufgehoben werden („unmute the world“). Gemeint ist, dass an vielen
öffentlichen Orten Anzeigen, Fernseher, Beschilderungen und Reklame-
tafeln (digital Signage) nun auch mit einem Ton versehen werden können,
den man über seine Kopfhörer oder Hörsysteme hören kann. Vornehmlich
werden Beispiele von Flughäfen und Fitness-Center genannt. Es ist also
z.B. in Einkaufscentern eine auf die Person zugeschnittene Dauerberiese-
lung mit Musik, Information und Werbung möglich.
Im Prinzip spricht nichts dagegen, wenn jemand für sich persönlich eine
beliebige Technik nutzt, um für sich eine bessere Hörsituation zu schaffen,
also z.B. über Bluetooth telefoniert, mit einem TV-Streamer den Fernseh-
ton besser hört, ein Roger-System benutzt oder mit Auracast seine Musik
mit Freunden teilt. Das ist auch gut so. Problematisch wird es im öffent-
lichen Bereich, wenn eine bestens eingeführte barrierefreie induktive
Hörtechnik durch eine nicht mehr barrierefreie Technik wie Auracast
ersetzt werden soll, wenn auch nicht in kurzer Zeit.
Wie es sich mit Auracast verhält und wo die Probleme liegen, soll in dieser
Ausarbeitung dargestellt werden.

(Quelle: Norbert Muth, Auracast. Vorteile und Nachteile – eine kritische Analyse. Mai 2024)

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